Was ist Lerntherapie?

Square

… und wem hilft sie?

Lerntherapie kann Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen helfen, die in einem oder mehreren schulischen Bereichen Schwierigkeiten haben – sei es beim Lesen, Schreiben oder Rechnen. Die Probleme können allgemein oder sehr spezifisch sein, zum Beispiel:

  • mangelndes Textverständnis beim Lesen,
  • Schwierigkeiten beim genauen Zuhören,
  • ein chaotischer Arbeitsstil oder
  • das Gefühl, sich Manches (Vokabeln, das 1 mal 1, das was ich gerade gelesen habe…) einfach nicht merken zu können.

Häufig liegen diesen Herausforderungen eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) oder eine Rechenschwäche (Dyskalkulie) zugrunde – selbst bei guter Intelligenz und trotz intensiven Übens.

Lerntherapie hilft immer dann, wenn Nachhilfe und häusliches Üben allein nicht mehr weiterführen.

Was macht Lerntherapie anders?

Die fünf Säulen meiner Arbeit mit dem Kind

Im Unterschied zur klassischen Nachhilfe zielt Lerntherapie nicht bloß darauf ab, Wissenslücken zu füllen. Vielmehr arbeitet sie in vier zentralen Bereichen:

1  Lesen, schreiben, rechnen – lernen, verstehen, einüben, automatisieren

Am Anfang der Lerntherapie steht eine umfassende Diagnosephase, in der ich den Stand des Kindes in jeweils dem Bereich, der ihm so schwerfällt, erhebe.

Schritt für Schritt erarbeiten wir uns dann anschaulich und verständlich das Wissen und die Kompetenzen, die das Kind in seinem Schulalltag braucht.

Dabei gehen wir so vor, dass das Kind Erfolgserlebnisse hat und Sicherheit aufbauen kann.

In Ruhe, im Tempo des Kindes, mit den jeweils gebotenen Veranschaulichungen, kann das Kind erleben, dass es sehr wohl in der Lage ist, flüssig zu lesen, Aufgaben zu rechnen oder Wörter und Sätze fehlerfrei zu schreiben.

In der Übungs- und Automatisierungsphase in jeder Therapiestunde kommen dann auch sehr oft Spiele zum Einsatz, die dem Kind helfen, entspannt das zu festigen, was es gelernt hat.

2  Beziehung

Lerntherapie bietet eine therapeutische Beziehung an – als Basis für Entwicklung und Vertrauen.
Ich als Lerntherapeutin betrachte das Kind ganzheitlich und versuche zu verstehen:

  • Welche Erfahrungen und Denkweisen haben zur aktuellen Lernsituation geführt?
  • Welche individuellen Herangehensweisen bringt das Kind mit?
  • Wie kann ich genau den Weg finden, auf dem dieses Kind verstehen und üben kann?

Ich höre auf den inneren Dialog des Kindes über seine Situation – die Geschichten, die es sich selbst erzählt – und helfe ihm, hinderliche Haltungen zu erkennen und Schritt für Schritt zu verändern.

Ich bin in dieser oft schwierigen Zeit eine verlässliche Begleiterin, die felsenfest an das Kind glaubt (und auch weiß und jederzeit begründen kann, warum sie das tut) – und gleichzeitig ehrlich aufzeigt, was das Kind selbst tun kann, um aus eigener Kraft weiterzukommen.

3  Wahrnehmungsförderung und Stärkung der Exekutivfunktionen

In meiner Diagnostik beobachte ich auch gezielt die Ausprägung der Hör- und Sehwahrnehmung des Kindes, um Wahrnehmungsschwächen zu erkennen, die den Lernfortschritt beeinträchtigen können.

Ebenso überprüfe ich, in welchem Maß dem Kind wichtige Exekutivfunktionen – wie Impulskontrolle, Arbeitsgedächtnis, Planung und Selbstregulation – zur Verfügung stehen und wo gezielte Förderung notwendig ist.

In der Lerntherapie werden sowohl Wahrnehmungsbereiche als auch Exekutivfunktionen systematisch gestärkt – denn sie bilden die Grundlage dafür, dass Lernen überhaupt gelingen kann.

4  Hintergrundinformation / Psychoedukation

In der Lerntherapie erhält das Kind die Möglichkeit zu verstehen, was genau hinter seinen Schwierigkeiten steckt – sei es eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) oder eine Rechenschwäche (Dyskalkulie) oder andere Ursachen.

Es lernt:

  • Diese Herausforderungen sind keine Seltenheit.
  • Viele andere Kinder haben ähnliche Erfahrungen gemacht – und sie haben Wege gefunden, damit umzugehen und Fortschritte zu machen.
  • Die eigenen Schwierigkeiten bedeuten nicht, dass man „dumm“ ist oder versagt hat.

Ein wichtiger Bestandteil der Lerntherapie ist die sogenannte Psychoedukation – also das verständliche Erklären der Lernstörung. Sie hilft dem Kind, sich selbst besser zu verstehen und aus dem Teufelskreis aus Misserfolg, Selbstabwertung und Verunsicherung auszusteigen.

Typische Fragen, die wir gemeinsam klären:

  • Was habe ich da eigentlich? Ist das eine LRS oder eine Rechenschwäche?
  • Bin ich schuld daran?
    Nein, ganz sicher nicht. Und auch Mama und Papa sind es nicht.
  • Haben das andere auch?
    Oh ja! Du bist nicht allein.
  • Bin nur ich so unkonzentriert?

Viele haben dieselben Schwierigkeiten und dafür gibt es Gründe

  • Warum vergesse ich immer alles?
    Tust du nicht – wir schauen gemeinsam, wie dein Gedächtnis wirklich funktioniert.

Ziel der Lerntherapie ist es, dass das Kind eine neue, stärkende Haltung zu sich selbst und seiner Leistung entwickeln kann – unabhängig von Noten oder der Bewertung anderer. Es soll lernen:


👉 Ich kann Einfluss nehmen.

👉Ich bin nicht hilflos.

👉Ich bin nicht allein.

👉 Ich kann mich meinen Herausforderungen stellen.

Bild von glücklichem Mädchen - Lerntherapie Schlieb

5  Integrative Lerntherapie

Wie auch oben schon zu sehen ist, ist Integrative Lerntherapie ein ganzheitlicher Ansatz. Darin unterscheidet sie sich deutlich von Nachhilfe oder Trainings.

Meine Therapie zielt nicht nur auf die Förderung der schulischen Fähigkeiten, sondern auch auf die Stärkung des Selbstvertrauens, die Verbesserung der Lernmotivation und die Bewältigung emotionaler und sozialer Schwierigkeiten, die oft mit Lernstörungen einhergehen.

Das ist nicht im Alleingang möglich. Mit Eltern und wichtigen Bezugspersonen, LehrerInnen, LogopädInnen und ErgotherapeutInnen des Kindes findet daher immer wieder ein Austausch und eine Abstimmung statt, mit dem Ziel, das Kind gemeinsam zu ermutigen und zu stärken.

Noch Fragen? – Rufen Sie an!

Mobil 0157 38323803